Lange Haare können in einem Motorradhelm wahnsinnig nerven. Motorradhelm Mützen sind die Lösung gegen ziepende Haare und Strähnchen im Gesicht. Nebenbei saugen die Mützen im Sommer den Schweiß auf und halten das Helmfutter sauber. So profitieren auch Motorradfahrer mit wenigen oder gar keinen Haaren von Helmmützen.
Als ich vor 2 Jahren spontan entschieden habe, meine Haare wachsen zu lassen, hatte ich noch nicht an die Nachteile für mein Motorrad-Hobby gedacht. Beim Aufsetzen vom Motorradhelm ziept es erstmal ordentlich. Damit konnte ich noch leben. Viel nerviger sind jedoch die ganzen Strähnchen, die man jetzt vor dem Gesicht hängen hat und kaum wieder unter die Stirnpolsterung gefummelt kriegt. Eine Lösung musste her.
Eigenschaften und Vorteile von Helmmützen
Helmmützen müssen extrem dünn sein und eng anliegen, damit man sie unter dem Motorradhelm tragen kann. Idealerweise bestehen sie also aus dünnem Stoff oder Mesh-Gewebe. Die meisten Helmmützen sollen den Kopf nicht wärmen, sondern die Haare schützen und den Schweiß aufsaugen. Eine Helmmütze ist schnell in die Waschmaschine geschmissen. Helmpolster zu reinigen ist da schon aufwendiger.
Es gibt natürlich auch Helmmützen, die im Winter zusätzliche Wärme unter dem Helm liefern sollen. Dazu gehört z.B. die von mir getestete Revit Skully Course Mütze.
Ein weiterer Vorteil von Helmmützen ist der Schutz der Ohren. Wer das Problem hat, dass die Ohren beim Helmaufsetzen umklappen, sollte es mal mit einer Mütze versuchen.
Idealerweise haben Helmmützen so wenige Nähte und Aufnäher wie möglich, um keine unangenehmen Druckstellen zu erzeugen. Dadurch, dass die Mützen so eng anliegen, würde man das schnell merken.
Probleme beim Tragen von Helmmützen
Die richtige Helmmütze zu finden ist nicht so leicht, wie es scheint. Ob eine Helmmütze passt, hängt besonders von 2 Dingen ab:
- Wieviel Platz ist im Helm?
- Wie dick ist die Mütze?
Ein weiteres Problem kann es sein, wenn eine Helmmütze zu viel Stretch Anteil hat. Eine sehr dehnbare Mütze zieht man dann beim Helmaufsetzen übers halbe Gesicht. Die Mütze dann wieder nach oben zu schieben, ist aber machbar.
Wer schon vor dem Helmkauf weiß, dass er oder sie immer mit Helmmütze fahren wird, sollte die Helmmütze bei der Wahl der Helmgröße mit einplanen. Sonst landet man schnell bei meinem Artikel über zu enge Helme.
Helmmützen Test
Ich habe mir 7 Helmmützen (inklusive meines Buffs) für diesen Test besorgt. Die Preisspanne ist mit 8€ bis 35€ ziemlich groß.
Zur Info: Mein Kopfumfang beträgt knapp 60 cm. Wenn ich also von der Passform schreibe, bezieht sich das natürlich auf meinen Kopf. Wer einen größeren oder kleineren Kopf hat, macht eventuell andere Erfahrungen. Dieser Test kann daher nur eine grobe Richtung vorgeben.
Bei den jetzt folgenden Fotos wird deutlich, warum Helmmützen nach Möglichkeit unter einem Helm versteckt sein sollten. Besonders schmeichelhaft sehen solch knallenge Mützen nicht aus. Lasst uns also hoffen, dass keiner meiner Freunde die folgenden Bilder findet und mir ewig vorhält.
Buff Multifunktionstuch (Testsieger)
Ein Buff Multifunktionstuch kann man super als Helmmütze benutzen. Vorausgesetzt, man braucht es nicht gerade als Halstuch oder Mundschutz. Ein Buff sieht auf dem Kopf zwar nicht besonders cool aus, aber das gilt für jede Helmmütze. Dafür sind Buffs extrem dünn, elastisch und relativ günstig.
Um einen Buff als Helmmütze zu tragen, zieht man sie sich über den Kopf und zieht sie dann wieder nach hinten. Dabei hängt das andere Ende des Buffs am Hinterkopf runter. Wenn man nun den Helm aufsetzt, bleiben die Haare an Ort und Stelle. Wer das Buff nicht zum Schweiß aufsaugen benutzen möchte, sondern nur als Schutz der Haare beim Aufsetzen des Helmes, kann das Buff nun am hinteren Ende einfach unter dem Helm hervor ziehen.
Keine der getesteten Helmmützen war so dünn wie mein Buff. Außerdem hat ein Buff durch seine nahtlose Schlauchform keine irritierenden Nähte. Mein Buff habe ich seit Jahren im Einsatz und schon oft gewaschen. Es sieht nicht mehr ganz taufrisch aus, liefert aber weiterhin gute Dienste.
Meine Nr. 1 der Helmmützen ist ein dünnes Buff. Keine Mütze im Test konnte ich so bequem unter dem Helm tragen.
Positiv
- Gute Verarbeitung
- Sehr dünn
- Ohne Nähte
- Luftig
- Günstig
- Waschbar
- Multifunktional einsetzbar (Halstuch, Mundschutz, Mütze)
Negativ
- –
Revit Skully Caldera
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Revit hat 2 Helmmützen im Programm. Hier die Sommervariante Revit Skully Caldera. Mit 28€ liegt sie preislich am oberen Ende der Skala. Teurer ist nur die Winter-Variante Skully Course.
Für den Preis kriegt man eine Revit-typisch sehr gut verarbeitete Mütze. Das Kopfband ist aus einem neoprenartigen Stoff, das obere Kopfteil aus Mesh. Ideal für das Aufsaugen von Schweiß und eine gute Belüftung. Die Mütze ragt leicht über die Ohren und sitzt stramm am Kopf.
Wer genug Platz in seinem Helm hat, könnte mit der Revit Skully Caldera Mütze glücklich werden. Für meinen Kopf in meinem Helm ist sie leider zu dick.
Außerdem wäre es schön, wenn man bei dem hohen Preis die Wahl zwischen mindestens 2 Größen hätte. So bleibt es leider bei der Einheitsgröße.
Revit preist einen Lichtschutzfaktor von 50+ an. Dadurch soll die Mütze also auch gut ohne Helm in der Sonne getragen werden können. Ob eine Mesh-Mütze einen guten Lichtschutz bietet, bezweifle ich aber.
Positiv
- Gute Verarbeitung
- Atmungsaktiv
- Logo aufgedruckt (schön dünn)
- Waschbar
Negativ
- Teuer
- Relativ dick
- Für meinen Kopf (60 cm) unter meinem Helm (Shoei NXR Größe L) zu eng
- Einheitsgröße
Revit Skully Course
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Revit Skully Course ist die Wintervariante unter den beiden Revit Helmmützen. Ein Fleecestoff anstelle von Mesh wärmt den Kopf an kalten Tagen. Sehr gut gefällt mir die Verarbeitung. Die Ohrpolster haben Löcher für bessere Akustik.
Wie es sich für eine warme Mütze gehört, ragt die Skully Course über die Ohren. Für meinen Geschmack aber etwas zu weit. Wenn ich die Mütze so weit es ging nach unten gezogen habe, wurden meine Augen verdeckt. Wenn ich das nicht tat, hatte ich hingegen noch etwas Luft zwischen Kopf und Mütze. Coneheads hätten also ihre Freude an dieser Mütze.
Wie auch bei der Skully Caldera, finde ich diese Mütze zu dick, um unter (m)einem Helm getragen zu werden. Das mag bei kurzen Renneinsätzen noch gehen, auf langen Touren wird der Druck aber zu hoch.
Auch hier gibt es nur eine Einheitsgröße. Bei einem Preis von 35€ hätte ich gerne mindestens 2 Größen zur Auswahl gehabt.
Positiv
- Gute Verarbeitung
- Gute Passform
- Wärmt an kühlen Tagen
- Atmungsaktiv
- Logo aufgedruckt (schön dünn)
- Waschbar
Negativ
- Teuer
- Sehr dick
- Zu hoch (ich kann mir die Mütze über die Augen ziehen)
- Für meinen Kopf (60 cm) unter meinem Helm (Shoei NXR Größe L) zu eng
- Einheitsgröße
Acerbis Sweat 2 Go
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Acerbis Sweat 2 Go macht vieles richtig, leistet sich aber einen ärgerlichen Schnitzer. Die Mütze ist günstig, gut verarbeitet, kompakt (geht nicht über die Ohren) und atmungsaktiv. Außerdem bietet Acerbis als einziger Hersteller seine Mütze in 2 verschiedenen Größen an. S/M und L/XL. Ich habe die größere Variante getestet.
Leider hat sich Acerbis dazu entschieden, sein Logo nicht dünn aufzudrucken, sondern dick aufzusticken. Eine ziemliche Fehlentscheidung. Dadurch erhöht sich der Druck auf den Kopf zusätzlich. Außerdem ist das Kopfband nicht so dünn, wie ich es gerne hätte.
Insgesamt passt mir die Acerbis Mütze ziemlich gut, ist aber auf Dauer minimal zu dick. Ich hatte besonders durch das Logo einen roten Abdruck auf der Stirn.
Positiv
- Gute Verarbeitung
- In 2 Größen erhältlich (S/M und L/XL)
- Gute Höhe
- Atmungsaktiv
- Günstig
- Waschbar
Negativ
- Gesticktes Logo unnötig (zusätzlicher Druck)
- Für meinen Kopf (60 cm) unter meinem Helm (Shoei NXR Größe L) zu eng
Dainese D-Core Dry Unterziehmütze
Dainese D-Core Dry ist mit um die 25€ eine der teureren Mützen in diesem Vergleich. Der Stoff ist schön dünn und atmungsaktiv. Leider ist das Gummiband der Mütze etwas zu dick. Wenn Dainese diesen Teil so dünn kriegen könnte, wie den Rest der Mütze, wäre das begrüßenswert. So hinterlässt das Gummiband einen leichten Abdruck auf der Stirn.
Ein größeres Problem ist aber die hohe Dehnbarkeit des Stoffes. Wenn man den Helm aufsetzt, dehnt sich der Stoff so sehr, dass man den oberen Teil Richtung Stirn zieht. Schwer zu erklären, aber das ist etwas störend. Durch die hohe Dehnbarkeit ist es hingegen weniger schlimm, dass auch Dainese nur eine Einheitsgröße anbietet.
Insgesamt passte mir die Mütze ziemlich gut, erzeugte jedoch leichte Druckstellen durch das Kopfband.
Positiv
- Gute Verarbeitung
- Ausreichend dünn
- Atmungsaktiv
- Dünner Stoff (aber Gummiband zu dick)
- Waschbar
Negativ
- Teuer
- Zu dehnbar (überlappt beim Helm aufsetzen)
- Einheitsgröße
Büse Cap Sweathead
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Büse ist selbstbewusst genug und verzichtet bei seiner Büse Cap Sweatband Mütze auf ein Logoaufdruck. Stattdessen liefern sie eine schön dünne Mütze, die nur den oberen Kopfteil abdeckt. Durch das obere Meshteil ist die Mütze atmungsaktiv.
Verarbeitung und der günstige Preis gefallen. Leider ist das Kopfband auch hier minimal zu dick, um problemlos unter meinem Helm getragen werden zu können.
Positiv
- Gute Verarbeitung
- Luftig
- Gute Höhe
- Ohne Logo
- Günstig
- Waschbar
Negativ
- Kopfband könnte dünner sein
24MX Sweat
Meine erste Helmmütze habe ich beim Motorcross Onlineshop MX24 gekauft. Im ersten Moment macht die MX24 Sweat Helmmütze (MX24 Eigenmarke) einen guten Eindruck. Sie ist trotz des günstigen Preises gut verarbeitet und besteht aus einem luftigen Acryl-Mesh-Material.
Insgesamt war ich mit der Mütze aber nicht zufrieden. Zwar müssen Helmmützen eng anliegen, aber die 24MX Sweat Helmmütze ist für meinen Kopf zu eng. Zum eigentlichen Problem wurde aber das zu dicke Stirnband. Wenn man seinen Helm nicht gerade zu groß gekauft hat, wird es im Helm mit der Mütze zu eng. Dadurch entsteht sofort ein unangenehmer Druck am Kopf. Nach dem Absetzen hatte ich einen deutlichen Abdruck des Stirnbandmusters auf der Stirn.
Außerdem ist die 24MX Sweat Mütze so elastisch, dass man sie sich beim Helmaufsetzen über die Augen zieht. Es ist nicht besonders aufwendig die Mütze anschließend wieder nach oben zu schieben, trotzdem nervig.
Aufgrund des zu dicken Stirnbandes ist die 24MX Sweat Mütze für mich nicht zu gebrauchen. Wer in seinem Motorradhelm mehr Platz hat, als ich in meinem, kann andere Erfahrungen gemacht haben. Dann wurde der Helm aber wahrscheinlich eine Nummer zu groß gekauft.
Positiv
- Gute Verarbeitung
- Günstig
- Atmungsaktiv
- Gute Höhe
- Waschbar
Negativ
- Kopfband zu dick
- Hinterlässt Druckstellen
- Zu elastisch
- Für meinen Kopf (60 cm) unter meinem Helm (Shoei NXR Größe L) zu eng